Das hat man davon …
wenn man VM4K Mitglied ist …
Ich werde gelegentlich gefragt, was ich davon habe, Mitglied des VM4K zu sein. Als der Verein am 14. Juni mit seinem 2. Mitgliederworkshop zu Gast im Hause der DEVK in Köln war, wurde mir wieder einiges bewusst. Da sind 21 Teilnehmer zusammengekommen, die 14 verschiedenen Institutionen angehören. Darunter Erstversicherer, Rückversicherer, Captives, Assisteure, Berater und Universitäten. Geboten wurden vier höchst interessante Vorträge aus unterschiedlichsten Blickwinkeln und ein kleiner Mini-Workshop, bei dem ebenso angeregt diskutiert wurde, wie zu den Vorträgen. Es gab einen tollen, großzügigen Gastgeber, einen großartigen Tagungsort mit toller Aussicht und, nicht zu vergessen, zum Ausklang lecker Kölsch und Röggelchen. Haben Sie mal geschaut, wie hoch der Mitgliedsbeitrag für ein Jahr ist? Und wo haben Sie sonst die Chance, auf neutralem Boden auf so viel interessierte, engagierte und clevere Persönlichkeiten zu treffen?
Zu Beginn berichtete Herr Siems über die Social-Media-Aktivitäten von VM4K. Im Wochentakt postet der Verein auf XING und LinkedIn über Neues und Relevantes. Der jüngste Beitrag berichtet von der Auszeichnung, die Herrn Binder für seine vom Verein unterstützte Masterarbeit übergeben wurde. Herr Binder belegte im Juni dieses Jahres den zweiten Platz des SCOR-Aktuarpreises im Rahmen des internationalen Aktuarkongresses ICA.
Onnen Siems (Vorstandsvorsitzender, Förderverein VM4K e.V.) und Markus Cronenberg (Produktentwicklung SHU/K, DEVK) begrüßen die Vereinsmitglieder und Teilnehmer des Workshops.
Udo Jüngling von Toyota Insurance zeigte auf, wie eng der Autobauer mit seinem Vertrieb, seiner Bank und seinem Versicherer kooperiert, um bestimmten Kunden Mobilität mit klarer Kostenkontrolle anzudienen. Er stellte eine innovative Versicherung für 0 € vor, die sich an Kunden richtet, die im neuen Aygo den Telematiktarif wählen. Klar ist: jede Organisationseinheit muss davon leben können. Das will innovativ gerechnet und kalkuliert sein. Nico Liebig von MSK schaffte es mit seinem technischen Vortrag über den Vergleich von Analysemodellen, einmal die Verfahren „Verallgemeinerte lineare Modelle“ und „Neuronale Netze“ gegenüberzustellen und dabei auch Nicht-Mathematikern wie mir klar zu machen, wie und wofür diese Methoden eingesetzt werden können, was sich in der Praxis bewährt und welche Vor- und Nachteile die Verfahren bieten. Das neuronale Netz war nicht besser als das klassische GLM. Hier habe ich persönlich wieder einmal dazugelernt.
Die Referenten Udo Jüngling (Geschäftsführer, Toyota Insurance Management Germany) und Nico Liebig (Aktuarieller Berater, Meyerthole Siems Kohlruss)
Ein solches Erlebnis bot auch der Vortrag von Verena Brökelmann, die erst vor kurzem ihren Master of Science an der RWTH in Aachen erworben hat. Was so eine Zero-inflated Poisson-Verteilung alles kann, welche Analysemöglichkeiten sich eröffnen, ist schon toll. Die Beispiele wurden „nur“ mit einem Test-Datenbestand gefahren. Die Zuschauer diskutierten die Ergebnisse intensiv. Wie sagt man so schön: „Der Appetit kommt mit dem Essen“. Hier möchte man am liebsten sein Portefeuille einmal durchanalysieren lassen. Doch dazu fehlen in den Aktuariaten der meisten Erstversicherer einfach die Zeit und die Möglichkeiten. Hier kommt der Verein ins Spiel. Er kooperiert mit den Universitäten, um genau solche innovativen Masterarbeiten zu vermitteln und zu fördern – für Erstversicherer sollte das doch einmal eine Überlegung wert sein?
Referentin und Masterabsolventin Verena Brökelmann (M. Sc. RWTH Aachen)
Unter dem Titel „InsurTecs – Hype, Hysterie oder Hybris?“ beleuchtete Dr. Jürgen Cramer, Vorstand der Sparkassen DirektVersicherung AG, sehr pointiert die derzeitige Euphorie rund um die InsurTechs im Versicherungswesen. Mir haben dabei nicht nur die farbenfrohen Fotographien als Layout-Hintergrund gefallen, sondern auch die Übersetzung der oft toll klingenden Produkte in die Sprache der klassischen Versicherungswirtschaft. Sehr interessant, wie „alter Wein in neuen Schläuchen“ so ein starkes Interesse bei Investoren auslöst. Der Wettbewerb um die Gunst des Verbrauchers ist schon sehr ausgeprägt. Und einige Ansätze sind nicht uninteressant. Ausruhen darf sich der traditionelle Anbieter nicht.
Referent Dr. Jürgen Cramer (Vorstandsmitglied Sparkassen DirektVersicherung AG)
Ausruhen wird sich auch der Verein nicht. Bei einem kleinen Workshop, der im Anschluss an die Vorträge stattgefunden hat, wurden intensiv die nächsten To-dos, Themen (Telematik und neue Analysemethoden) und Arbeitskreise besprochen und geplant. Es gibt viel zu tun! Neugierig? Dann einfach mitmachen und Mitglied werden! Ist den Preis mehr als wert!
Angeregte Diskussionen und Gedankenaustausch beim anschließenden Workshop
Verfasser und Moderator: Bernd Glebsattel (stv. Vorstandsvorsitzender, Förderverein VM4K e. V.)