Dr. Marc Surminski, Zeitschrift für Versicherungswesen 15-16, 2015, S. 488

Der neu gegründete „Förderverein Versicherungs Mathematik im Bereich der Kraftfahrt“ (Kurzform: VM4K, Internet: www.vm4k.de) will den Austausch zwischen Industrie und Forschung nachhaltig beleben. Der Verein möchte die Branche anregen, sich auf alternativen Wegen um den Mathematiker-Nachwuchs zu bemühen.

„Am Ende bleibt die Versicherungswirtschaft oft unter sich. Das Gleiche gilt für Forschende an Hochschulen. Unser Ziel ist, die guten Köpfe gezielt miteinander ins Gespräch zu bringen. So kann Lebendiges und Neues entstehen“, sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Robert Oberholzer. Einerseits will der Förderverein der Industrie die Chance bieten, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren sowie Fragen und Wünsche an die Forschung zu formulieren.

Daneben wird er wissenschaftliche Veranstaltungen und Forschungsvorhaben unterstützen und sich für die Nachwuchsförderung einsetzen. Interessierte können sich als mögliche Ansprechpartner zur Verfügung stellen, um mit Studierenden Fragen zu aktuellen Themen der Mathematik in der Kraftfahrtversicherung zu besprechen.

Die Rolle eines Mentors können Einzelpersonen, aber auch Unternehmen als Ganzes übernehmen. Daneben stellt der Verein Forschungsthemen zur Verfügung, die im Rahmen von Studien- und Abschlussarbeiten behandelt werden können. Um besondere Anliegen oder Ergebnisse zu präsentieren, wird die K-Tagung als Plattform dienen – ein Branchentreff, den die Scor-Rückversicherung und die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) traditionell im Herbst ausrichten.

Geplant ist weiterhin ein „Speedpraktikum“, das sich an besonders leistungsstarke Studierende richtet. Vorgesehen sind drei Stationen zu je zwei Wochen in Erstversicherung, Rückversicherung und Beratung bei DEVK, Scor und MSK. Vorstand und Gründungsmitglieder gehören den drei genannten Häusern an sowie dem Institut für Statistik und Wirtschaftsmathematik der RWTH Aachen. Gegründet wurde VM4K im Oktober 2014 in Köln.

„Der Förderverein beschränkt sich bewusst auf das Kfz-Geschäft. Diese Fokussierung soll es dem Verein ermöglichen, inhaltlich in die Tiefe vorzudringen“, sagt Schatzmeister Bernd Zens. Zudem sei Kraftfahrt die wichtigste Sparte in der Schaden- und Unfallversicherung. „Die Sparte steht vor vielfältigen Herausforderungen, wie etwa regulatorischen Rahmenbedingungen, Klimawandel, Fahrzeugtechnik oder Big Data“, so Zens. „Wir glauben, dass die Ideen und Impulse, die VM4K zu diesen und anderen Themen hervorbringt, ein Gewinn für alle sind.

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